Im christlichen Umfeld behaupten viele Christen Gott gehört zu haben und wollen auch tun was Gott ihnen gesagt hat: die empfangene Nachricht an Anderen weitergeben. Wir stellen oft fest, dass viele dieser Behauptungen, Gott hätte gesprochen, keine Offenbarungen von Gott sind, sondern stammen von einer anderen Quelle. Bevor wir uns mit dem Thema befassen, sollte uns bewusst sein, dass wenn Gott mit uns kommuniziert, können auch es Andere. Denn es gibt nicht nur eine geistliche Welt von Gott, sondern auch die Welt in der wir leben, wo Satan versucht so viel Einfluss zu nehmen wie er kann.

Drei mögliche potenzielle Quellen von Offenbarungen von Gott

Es gibt verschiedene Quellen von denen wir Offenbarungen erhalten können: Gott, der Mensch selbst (das Fleisch), Satan und seine Dämonen.

Jede dieser Quellen kann sich auf eine Art und Weise mit uns Kontakt aufnehmen. Wir können nicht verhindern, dass unser eigenes Fleisch uns Informationen mitteilt. Diese Informationen kommen öfters unerwartet, ohne dass man nach ihnen geforscht hat. Der Grund dafür liegt darin, dass „der alte Mensch“(2.Korinther 5,17) in uns wieder leben, uns verderben und uns zu schlechten Täten anstiften möchte.

Wir können Gott danken, denn das Fleisch wurde gekreuzigt (Galater 5:24).

Nichtsdestotrotz sprechen auch Satan und seine Dämonen zu uns. Ihr Ziel ist es die Menschen nach ihren Vorstellungen und unter ihrer Herrschaft leben zu lassen. Satan kann durch das Fleisch seine Begierde und Sehnsüchte in uns einflößen lassen. Diese können Gottespläne für unser Leben verderben wenn wir dies zu lassen. In Matthäus und Lukas 4 können wir entdecken, dass sogar Jesus vom Bösen versucht wurde. Er bekam Offenbarungen, die von Satan stammten. Wir können weder Satan noch unser Fleisch verbieten zu uns zu sprechen. Stattdessen können wir ihnen verbieten unsere Taten und Reaktionen zu führen und die Autorität nehmen, denn die Pläne des Bösen sind uns nicht verborgen (2. Korinther 2,11). Wir sind verpflichtet unser Herz zu schützen durch die Meditation des Wort Gottes, die uns heiligt (Philipper 4:8), bzw. zu Gott zu beten, damit Er unser Herz in Christi bewacht(Philipper 4:7).

Ein Beispiel von einer geistlichen Offenbarung steht in der Bibel in 2. Könige 5,26.

Eine Sache muss uns bewusst sein: Gott ist ein Vater für uns und Er liebt uns. Er möchte uns auf eine untadelige und gerechte Weise führen. Er wünscht sich, dass wir seinen Willen kennen und dadurch leben. So können wir in Ihm vollkommen erfüllt sein (Kolosser 2:10).

Lasst uns Kolosser 2:10 analysieren:

„Und ihr habt an dieser Fülle teil…“. Das verwendete griechische Verb dafür ist „sein“ und wurde in der 2. Person im Plural konjugiert (Erste auf Griechisch). Infolgedessen heißt es nicht „ihr habt“ sondern „ihr seid“. „Fülle“ oder „pleroo“ bedeutet wortwörtlich „vollendet, vollkommen sein durch etwas“. Das griechische Wort „pleroo“ bringt die Idee der

<<Erfüllung>> zum Ausdruck, das heißt der im Gesetz bekannte Wille Gottes und die Verheißungen, die durch die Propheten gegeben wurden, sollen in Erfüllung gehen.

 

  • Der Vers würde dann heißen „denn durch Ihn seid ihr vollkommen geworden, damit der Wille Gottes sich erfüllt und seine Verheißungen ihre Erfüllung bekommen“. Wir sind auf dem Weg der Vollkommenheit mit Gott durch Jesus und dies geschiehtdurch die Erfüllung vom Wort Gottes und seine Verheißungen für uns.

Eine dieser Verheißungen steht in Jesaja 11:1-5. Zwar geht es hier um Christus aber auch um uns, die sein Leib sind und den Heiligen Geist empfangen haben. Um den Willen Gottes zu erkennen und unterscheiden zu können was vom Fleisch, vom Teufel oder vom Geist Gottes kommt, müssen wir urteilsfähig sein.

Was ist hier mit „Urteilsvermögen“ gemeint?

  • Das natürliche Urteilsvermögen

Es betrifft den Mensch, alles was unsere Sinne, unseren Verstand und Denkvermögen ermöglicht zu verstehen, zu sehen und abzuleiten (Matthäus 16:1-3).

  • Die übernatürliche Fähigkeit verschiedene spirituelle Geister zu unterscheiden

Dies ist eine geistliche Gabe, die wir durch die Gnade Gottes als Kinder Gottes bekommen können (Er gibt es demjenigen, dem Er will). Durch diese Gabe kann man unterscheiden ob ein Geist von Gott ist oder nicht. Sie wird durch die Gabe der Offenbarung des Heiligen Geistes gegeben. Sie ist eine übernatürliche Fähigkeit, die von Gott stammt und befähigt zu unterscheiden was von Gott ist und was nicht (Apostelgeschichte 16:16-18).

  • Das geistliche Urteilsvermögen

Hier handelt es sich um den Heiligen Geist und das Wort Gottes. Dies ist eine Fähigkeit, die alle Kinder Gottes besitzen, denn wir haben den Geist Gottes empfangen und können durch die Gnade Gottes Dinge sehen wie Gott sie selbst sieht. Unser Verstand wurde erneuert um den Willen Gottes zu verstehen, zu erkennen und Ihm zu gefallen (Römer 12:12). Früher leitete uns das Gesetz damit wir Gottes Zorn entfliehen. Heute lehrt uns der Geist Gottes wie wir Gott gefallen können (2. Korinther 3:16-17).

Das Wort Gottes bringt uns Weisheit, d.h. die Art und Weise wie Gott die Sachen sieht(Die Erkenntnis Christi). Gott möchte uns seinen Willen und seine Art zu kommunizieren vermitteln. Er möchte dass wir verstehen wie Er handelt, damit wir bereit werden alles zu tun, was gut und richtig ist (2.Timotheus 3,16).

Wir müssen das Wort in Taten umsetzen wenn wir nach geistlichen Reife streben wollen. So werden wir unser Urteilsvermögen durch die Erfahrung schärfen können.

  • Wir sollen mit Gott verbunden bleiben, Sein Wort meditieren und dies praktizieren wenn wir unser Urteilsvermögen schärfen möchten. Gott macht uns verantwortlich zu unterscheiden durchein Hilfsmittel (sein Wort), das Er uns zur Verfügung gestellt hat. Auf diese Weise können wir was wir hören mit dem Wort Gottes konfrontieren. Dennoch kann der Geist Gottes uns helfen, wenn wir für diverse Gründe (Nachlässigkeit, Stress, usw.) unfähig sind das Falsche vom Richtigen zu

Verschiedene Arten des Urteilsvermögens

Das Urteilsvermögen kann an zwei Orten geschehen: in unserem Geist (verbunden mit dem Heiligen Geist) oder im Fleisch (Teil der Seele, der von der Sünde getroffen ist, der alte Mensch).

Das Urteilsvermögen im Fleisch wird in drei Kategorien aufgeteilt: das Urteilsvermögen durch den Leib, durch unsere Sinne und durch unsere Seele(Gefühle und Emotionen).

Anmerkung: Das “Alte“ hat seinen Sitz im Fleisch(Leib) und Seele (1. Johannes 2:16).

Das Urteilsvermögen durch die Seele kann uns im extremsten Fall zum Tod führen. Stattdessen strebt das Urteilsvermögen des Geistes nach Gottes Wille, nach seinen Projekten und seinen verborgenen Plänen.

Der Wunsch von Gott ist die Erkenntnis seines Willens und dies zu tun.

Die Fähigkeit, durch den menschlichen Geist zu unterscheiden, setzt unsere eigene Verantwortung voraus und nicht die von Gott (1. Könige 3,9; Epheser 5:10). Diese Fähigkeit des Geistes Gottes ermöglicht uns die Quelle der Botschaft zu differenzieren und die Zeichen der Zeiten zu erkennen.

1.Chronik 12:33

Die Quelle der Botschaft erkennen läuft darauf hinaus, den Willen Gottes zu erkennen.

In Römer 12:1-12 stehen Punkte, durch die wir ein besseres Verständnis des Heiligen Geistes erlangen können.

Um den Willen Gottes zu erkennen, muss unser Geist erneuert werden. Aber wie soll dies geschehen? Kolosser 3:9-10 (Epignosis heißt eine deutliche und richtige Erkenntnis) erläutert uns dies und beweist uns das wir ein Recht haben es zu erkennen.

Ohne Wissen werden wir leider immer dazu neigen Fehler zu machen mit schweren Folgen. Man muss hier betrachten, dass Paulus nicht nur von der Erkenntnis Gottes redet, sondern von der allgemeinen Erkenntnis. Wir kommen zum Entschluss dass, wir in der Lage sein müssen:

  1. Gott zu kennen oder in der Erkenntnis Gottes zu wachsen
  2. GottesVerheißungen für uns zu realisieren
  3. Begreifenwie Gott sich mit uns verständigen möchte
  4. Zuwissen warum Gott sich überhaupt mit uns unterhalten möchte (Hosea 4:6).
  • Die Erkenntnis über die Eigenschaften unseres Gottes

Gott ist gerecht, heilig und treu. Er ist Liebe. Alle diese Eigenschaften und viele andere noch veranschaulichen wer Gott ist. Alles was Gott tut, offenbart sein Wesen und passt auch dazu (Psalm 93:3c). Durch falsches Zuschreiben von Visionen, die nicht von Gott sind, verachten wir Jesus und seine Eigenschaften, die ihn beschreiben(Jesaja 53:3c).

  • Das Wort Gottes und seine Verheißungen

Um die Seelen unserer Verwandten und Umfeld so schnell wie möglich zu heiligen (zum Umkehr zu führen), sollten wir uns das Wort und die Verheißungen Gottes aneignen. Es ist nämlich verkehrt zu denken, dass Gott unsere Verwandten in der aktuellen und zukünftigen Zeit nicht retten möchte (Es sei denn Gott hat uns die Zeit und die zukünftigen Umstände ihrer Bekehrung und Errettung offenbart). Denn es steht im Wort geschrieben: „Heute ist der Tag der Errettung“ (2.Korinther 6:2). Heute ist der Tag der Errettung auf Grund der Gnade Gottes. Die Gnade von der hier die Rede ist, ist die Art wie die mächtige Hand von Gott in unserer Gegenwart wirkt (Psalm 25:7).

  • Erkennen wie Gott mit uns kommuniziert

In Hiob 33:14-22 steht geschrieben, dass Gott durch gewisse Umständen und Visionen zu uns reden möchte. Balaam hatte ein Problem: Er hatte das Ziel aus dem Auge verloren und konnte die Art und Weise wie Gott zu ihm sprach nicht mehr erkennen (Petrus 2:15-16; Jude 1:11; 4. Mose: 22; Apostelgeschichte 16:17-18).

Anmerkung: In der Art wie Gott redet, stehen immer seine charakteristische Handschrift und Liebe, die uns offenbart ist im Vordergrund (Hebräer 1:3).

  • Erkennen warum Gott spricht

Viele Missverständnisse entstehen im Alltag der Christen, weil wir zuerst gar nicht wissen warum Gott zu uns spricht. Die Worte, die wir am meisten wahrnehmen, die unsere Persönlichkeit schmeicheln. Dies wendet den Fokus vom Wichtigen ab, nämlich Jesus. In der Apostelgeschichte 16:17-18, wird die Aufmerksamkeit auf Paulus und nicht auf Jesus gelenkt. Das Ziel war Paulus und Silas in Lystrus berühmt zu machen. Zeus ist der allerhöchste und oberste Gott der griechischen Mythologie.

In Hiob 33:17 teilt Gott uns mit, dass er mit uns spricht um: 

  • Unszum Gebet einzuladen (Jesaja 59:15-16)
  • UnsAnweisungen zu geben und uns zu  (Hiob 33:17-18)
  • Unsseine Nachricht weiterzuleiten (Jesaja 6:8)
  • Unssein Herz zu öffnen (1. Mose 18:17)

Was wir mit den empfangenen Botschaften tun sollten 

Dieser Punkt ist ganz wichtig. Wir können mit dem was wir von Gott empfangen haben, in uns vertiefen damit wir innerlich wachsen. Diese Botschaft sollen wir weitergeben um das Wachstum unseren Geschwistern im Glauben zu unterstützen. Unsere Verantwortung liegt in unserer persönlichen Beziehung mit Gott: die empfangene Botschaft zu unterscheiden und beurteilen zu können.

  • Die Ruhe

Die Sorgen und Probleme des Lebens beeinflussen oft unser Urteilsvermögen. Daher kann dies verhindern, dass wir Gottes Stimme nicht hören oder nicht unterscheiden können, ob Gott uns überhaupt was offenbart hat oder nicht (Lukas 8:14, Philipper 4:6 oder Lukas 21:34). Wenn unser Geist belastet ist, ist er nicht mehr fähig objektiv zu beurteilen und den Willen Gottes zu erkennen. Aus diesem Grund müssen wir dafür sorgen, dass unser Geist wachsam bleibt (Jesaja 30:15).

Die Zeiten unterscheiden 

Es ist eine wunderbare Sache die Quelle einer Information zu erkennen. Es ist der erste Schritt, der uns helfen kann die erhaltenen Informationen in einen gewissen Kontext einzusortieren. Es ist genauso wichtig die Zeiten zu unterscheiden. Damit ist gemeint: eine Botschaft von Gott so beurteilen zu können, dass wir wissen wann wir diese weitergeben sollen.

Denn Gott hat sich immer gewünscht, dass der Mensch in der Lage sei die Zeiten zu unterscheiden um danach weise zu handeln.

  • Die zwei Aspekte des Urteilsvermögen: die Beurteilung und das Verständnis

Der Empfang einer von Gott gegebene Botschaft, heißt nicht, dass diese sofort weitergegeben werden muss. Manchmal wünscht sich Gott, dass wir die Botschaft erst zu von Gott festgelegtem Zeitpunkt preisgeben. Gott selbst hat immer nach seinen Plan agiert (Galater 4:4). In Jesaja 7:14 wurde die Verheißung viele Jahre zuvor gegeben, aber findet erst ihre Erfüllung an einem späteren präzisen Zeitpunkt (1. Petrus 2.10-12).

In 1.Chronik 12:33 geht es nicht um den Willen Gottes sondern um den „perfekten“ Zeitpunkt. Da der Wille Gottes sich in einer von Ihm vorherbestimmten Zeit erfüllt. Deswegen sollten wir Christen im Stande sein diesen Moment erfassen zu können. Dafür hat Er uns mehrere Hilfsmittel zur Verfügung gestellt: der innere Frieden und die Wahrnehmung von äußeren Zeichen.

Anmerkung: Dennoch sollte uns bewusst sein, dass es nicht immer einfach ist den Willen Gottes einwandfrei zu identifizieren.

  • Weisheit

Die Weisheit ist auch ein Mittel, das dem Urteilsvermögen helfen kann. Es handelt sich hier um eine von Gott gegebene Fähigkeit, sich von Gott leiten zu lassen um zum Beispiel ein bestimmtes Problem zu lösen (z.B. Salomo in 1.Könige 3:16-28). Die Weisheit erleuchtet unser Urteilsvermögen. Deshalb wenn es jemandem an Weisheit mangelt, soll er Gott darum bitten (Jakobus 1:5). Denn Gott möchte uns diese Gnade nicht berauben. Die Weisheit ist der Grundstein des Urteilsvermögens. Anders gesagt die Brücke, die uns zum Urteilsvermögen führt.

  • Die ständige Erneuerung unseres Geistes ist ein wichtiger Faktor um den Willen Gottes zu erkennen.
  • Alles was „richtig“ ist, hat nicht immer Gott als Quelle (Apostelgeschichte 16:17-18; Matthäus und Lukas 4). Das Problem ist meistens nicht die Wahrhaftigkeit einer Offenbarung, sondernihren Ursprung, Motivationen und Folgen.
    • Wenn wir die wahre Bedeutung des Urteilsvermögens ergreifen wollen und wissen wollen wie diese funktioniert, sollten wir dafür den genauen Kontextder Geschichte von Jeremiah betrachten. In Jeremiah 28, wird uns eine Gegenüberstellung mit dem Prophet Hanania beschrieben.
  • Ein gutes Urteilsvermögen basiert nicht immer auf eine Erfahrung bzw. die verbrachten Jahre im Glauben

Diese Tatsache wird im 1.Könige 13 beschrieben. Es hängt nicht von der Häufigkeit der empfangenen Botschaften ab und auch nicht von einem Déja-Vu-Erlebnis. Wenn wir aus diesen Erlebnissen Entschlüsse ziehen wollen, könnte man sagen: Wir werden oft falsche Entscheidungen treffen und den verkehrten Weg wählen. DieseTatsachen wird in 1.Könige 18:20 und 19:9 beschrieben.


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