Nach der Bekehrung wird unser Geist vom Heiligen Geist komplett erneuert und wird mit ihm verbunden, sodass sie Eins werden. Unser Geist, der früher gestorben und von Gott getrennt war, bekommt durch den Heiligen Geist das Leben und wird durch ihn vollkommen. Nun soll der gewordene Christ im Geist wandeln, indem er sein ganzes Wesen (Geist, Seele und Leib) von Gott durch seinen Heiligen Geist leiten lässt (Galater 5:25). Leider lässt sich noch der heutige Christ von seinen Emotionen (Gefühlen), seinem Willen, seinen Wünschen führen und hindert dadurch die Absichten Gottes in seinem Leben: dem Ebenbild Jesus Christus zu ähneln. Diese Lehre (die sich hauptsächlich mit dem neugeborenen Christ beschäftigt) befasst sich mit de empfindlichsten Teil des Menschen, über den Gott durch seinen Geist herrschen möchte, damit wir wahrhaftig Zeugen für diese Generation sein können.
Der Mensch besteht aus einer Seele, einem (menschlichen) Geist und aus einem Leib. Die Seele ist der Sitz der Emotionen, der Gefühle, der Wünsche, des menschlichen Willens. Genauso wie der Körper kann unsere Seele auch verletzt werden.
Die Übel, mit denen die Seele zu kämpfen hat
- Die Sünde: in Sprüche 8:36 heißt es: Der Mensch, der noch nicht wiedergeboren ist und Jesus nicht kennt, ist ein Sünder. Alle Menschen sind Sünder. Wegen dieser Sünde, sind unsere Seelen verletzt (Psalm 41:5).
Jedes Mal wenn der Mensch sündigt, verletzt (schadet) er seine Seele. Darum führt uns Gott zur Heiligkeit.
In 1.Korinther 6:18 wird von der Sünde der Unzucht bzw. des Ehebruches gesprochen. Diese Sünde verletzt unsere Seele, denn sie löst in uns die Reue, die Trauer, die Schuld und die Angst aus und zerbricht oft unsere persönliche Beziehung mit dem Herrn. Der Feind beschuldigt und klagt uns dann an.
- Die Bitterkeit: Es gibt zwei Arten davon
-> Die Bitterkeit aufgrund der schwierigen Herausforderungen, die vom Herrn oder auch nicht kommen können. Anders ausgedrückt ist es die Bitterkeit, die aus Schwierigkeiten entsteht, Schwierigkeiten die einem im Leben begegnen. Die Bibel gibt uns ein paar Beispiele davon: Noemi hatte ihren Mann und ihre zwei Kinder verloren (Ruth 1:19-21) und hatte sich Mara (Bitterkeit) genannt; Anne konnte keine Kinder bekommen; Jeremiah hat wegen der Situation seines Volkes gelitten (Sprüche17: 25).
-> Die Bitterkeit, die aus Feindseligkeit entsteht und durch eine Verletzung von einer nahestehenden Person verursacht wird. Diese Bitterkeit kann sich im Verhalten und in der Sprache wiederspiegeln. Der Herr sieht die Bitterkeit als eine Gefahr, die von uns verbannt werden muss (Epheser 4:31).
In Jakobus 3 Vers 8 liest man, dass die Bitterkeit das Gegenteil der Sanftmut ist. Die Bitterkeit ist eine Quelle des Todes und der Zerstörung.
Ein bitteres Herz hat nur Derjenige, der Jesus nicht kennt, denn er ist der Quelle des Lebens noch nicht begegnet und zwar Jesus selbst. Die Bitterkeit bringt viel mit sich: Wut, Rache, Feindseligkeit, Heuchelei, Verwirrung, Trauer, Angst, Depression, Zweifel, Verleumdung und noch viel mehr.
Dies alles führt zu Problemen in unserem Leben. Diese Bitterkeit kommt zum Ausdruck in jedem Bereich unseres Lebens. Man muss erwähnen dass, die Hebräer damals nach Mara unterwegs waren und dort von Gott geprüft wurden. Er wollte ihnen die Lage ihrer Herzen offenbaren. In unserem Alltag, sind falsche Beschuldigungen ein sehr oft benutztes Mittel vom Feind um eine gewisse Form der Bitterkeit zu erzeugen. Darum ist es wichtig in solchen Situationen Demut zu zeigen. Die Bitterkeit und die Stolz sind miteinander verbunden genauso wie die Sanftmut mit der Demut (Epheser 4: 1-2).
Sorgen: Die Sorgen ersticken das Wort Gottes (Matthäus 13: 22). Aus Psalm 13 erkennt man, dass die Sorgen verhindern, dass das Wort Gottes in uns wirkt. Traurigkeit (Sprüche 15: 13) und Angst können Störungen in unserer Seele verursachen.
Die verschiedenen Ursachen der seelischen Wunden
- Darunter zählen spirituelle Familienerbe, Konflikte, Schwierigkeiten, verletzende Worte und Taten von Menschen (1. Samuel 1,6), Ablehnungen, Einsamkeit, Ungerechtigkeit, Verrat, Trennung, Enttäuschungen, negative Erfahrungen in der Kindheit.
Oft merkt man, dass die Ehe unserer Eltern unser eigenes Bild der Ehe prägen kann. Die Rolle eines Vaters bzw. einer Mutter, die falsch repräsentiert wird, kann unsere Identität auf einer gewissen Art und Weise negativ beeinflussen. Eine Wunde ist eine Schwachstelle in der Seele, die den Zugang von Dämonen in unserem Leben ermöglichen kann, und so können diese Dämonen den Sieg über uns haben (Epheser 4: 27).
Eine Wunde ist eine Schwachstelle in der Seele, die den Zugang von Dämonen in unserem Leben ermöglichen kann, und so können diese Dämonen den Sieg über uns haben (Epheser 4: 27).
Das beste Beispiel um dies zu veranschaulichen ist: Ein Mädchen, das in ihrer Kindheit von einem Mann sexuell missbraucht wurde, kann diese seelische Wunde mit Hass oder Rache gegen das männliches Geschlecht üben. Im anderen Fall kann sie sich entscheiden in Ausschweifung zu leben (Prostitution, Unzucht, Homosexualität, Trunkenheit) oder einen anderen Weg anschlagen. So sind seelische Wunden eng mit emotionaler Leere verbunden.
Die emotionale Leere
Was ist damit gemeint?
Genauso wie unser Körper Nahrung braucht um zu wachsen oder Mängel zu beseitigen, braucht unsere Seele auch Ermutigungen, Zuneigung, Zärtlichkeit einer Mutter, die Gegenwart eines Vaters, etc.
Hier paar Beispiele wie eine emotionale Leere entstehen kann:
Die Abwesenheit eines Elternteiles, aus unterschiedlichen Gründen, im Leben einer Person. Die Worte oder die Gegenwart von Menschen, deren Zuneigung notwendig gewesen wäre für die normale Entwicklung eines Kindes. Infolgedessen kann dies zu einer Leere in der Seele führen, da die betroffene Person nicht seelisch erfüllt worden ist.
- Die Betroffenen fühlen sich oft nicht geliebt, neigen dazu Minderwertigkeitsgefühle zu entwickeln, Mangel an Selbstvertrauen oder Selbstwertgefühle zu zeigen. Sie haben nie die Worte wie „ich liebe dich, du bist wertvoll, das kannst du schaffen, du bist hübsch“ gehört.
Diese verschiedenen Aspekte können zu emotionaler Leere führen und demzufolge einen Zugang zu seelischen Wunden bereitstellen.
Die Folgen der seelischen Wunden
Jesaja 1: 6
Die Wunden der Seele verzögern das geistliche Wachstum und führen dazu, dass wir den Fokus auf den Herrn verlieren.
Die Folgen sind: Mangel an Frieden, Freude, Vertrauen, Vergebung(Kolosser 3,12), die wiederum zu Selbstmitleid, Bitterkeit, Rache (1 Petrus 3: 9). In vielen Fällen führt das zu Isolierung, begründet durch die Angst wieder verletzt zu werden. Dies verhindert, dass wir die Gnade Gottes empfangen, denn was Jesus für uns am Kreuz gemacht hat, kann man nicht wahrnehmen.
Jesus Ziel war die Liebe Gottes uns spüren zu lassen, damit wir seine Verheißungen und die Kraft seines Wortes besser verstehen können, nämlich dass wir die Freiheit der Kinder Gottes empfangen können (Hebräer 12: 15) um das Leben in Christus zu genießen und ein Zeugnis von Jesus zu sein. Das wiederum heißt dass wir ein Segen für andere werden können und Früchte tragen sollen.
Weitere Folgen können der Tod, der Selbstmord, die bereits angesprochenen Minderwertigkeitsgefühle und Egoismus sein. Ein Egoismus, der sich beschreiben lässt als das Bedürfnis ständig im Mittelpunkt jedes Geschehen zu stehen um Aufmerksamkeit zu bekommen. Ein Egoismus, der sogar den anderen verachtet und kein Mitgefühl zeigen kann. Andere Beispiele sind Ängste und Zweifel, Zorn, Traurigkeit, Kriminalität und Ausschweifungen diverser Arten. Auch Unempfindlichkeit und Undankbarkeit, Misstrauen, Eifersucht und Streitigkeiten können von seelischen Wunden resultieren.
- Wenn die seelischen Wunden durch die Zeit wachsen und in unserem Leben an Wichtigkeit gewinnen, offenbart sich das in unser Verhalten. Im schlimmsten Fall kann es sogar unsere Gesundheit gefährden und sich in Symptomen wie Bluthochdruck, Depression oder sogar Krebs bemerkbar machen. Jakobus 3:8
Das Gegenteil von Bitterkeit, ist die Sanftmut. 2 Timotheus 2: 25: Die Sanftmut ist mit dem Frieden verbunden.
Die Lösungen, die der Herr uns gibt gegen die seelischen Wunden.
- Das Wort Gottes: Psalm 19:7: Das Wort Gottes erquickt die Seele (heilt, bringt neue Kraft und Hoffnung). Gottes Gesetz ist vollkommen und reinigt uns. Deshalb sollten wir über das Wort nachdenken und meditieren.
Jeremia 31: 25: Das Wort Gottes stillt unseren Hunger.
Jesaja 50:4: Das Wort ist ein Fels, für diejenigen, die schwach/niedergeschlagen sind.
Dieses Wort ist Jesus.
- Gebet: Gott stärkt die Seele, die nach Ihm schreit (Psalm 38: 3).
1 Samuel 1: 12-16: In der Gegenwart Gottes beharrlich bleiben, sein Herz zu Gott öffnen. Die Liebe Gottes, die unsere verwundeten Herzen heilt, ist wie eine Mauer, die unsere Herzen vor jedem Groll schützt. Menschen können uns enttäuschen, aber Gott wird es niemals tun.
- Der Heilige Geist: Sprüche 27: 9: Gott will, dass wir durch seinen Heiligen Geist mit Freude erfüllt werden (Jesaja 61: 1-4).
Die erkennbaren Zeichen der Gegenwart Gottes oder Gottes Werk in uns sind die Früchte des Heiligen Geistes (Galater 5:22). Man kann nicht die Reife eines Christen anhand seiner geistlichen Gaben beurteilen.
Wir sind in Gottes Händen und Er möchte uns als Kanal für andere benutzen. Wenn unser Herz, unsere Sehnsüchte, unsere Seele von Ihm nicht erneuert werden bzw. wenn wir nicht mit seinem Plan für unser Leben im Einklang sein möchten, kann es zum Hindernis werden die Kraft Gottes in das Leben anderer zu wirken. Aus diesem Grund will Gott uns reinigen, so dass wir eine reine Wasserquelle sein werden.
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